Psychotherapie Lorenz Niedermayr

Depressionen

Phasen von Niedergeschlagenheit oder Erschöpfung gehören zum Leben dazu. Eine Depression jedoch geht darüber hinaus: Sie ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, die Denken, Fühlen und Handeln tief beeinflusst. Betroffene erleben häufig anhaltende Traurigkeit, Interessenverlust, Schlafstörungen oder ein Gefühl innerer Leere. Oft kommen auch körperliche Beschwerden, Konzentrationsprobleme und Selbstzweifel hinzu. Dinge, die früher leicht fielen, scheinen plötzlich kaum mehr zu bewältigbar zu sein.

Depression entsteht meist durch ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren – biologische, psychologische und soziale. Stress, belastende Erlebnisse, ungünstige Denkmuster oder ein hoher Anspruch an sich selbst können dazu beitragen.

In der  klassischen Verhaltenstherapie wird gemeinsam erarbeitet, wie Gedanken, Gefühle und Verhalten zusammenhängen. Oft sind es automatische, negative Gedanken („Ich genüge nicht“, „Es hat doch alles keinen Sinn“), die die depressive Stimmung aufrechterhalten. In der Therapie geht es darum, diese Muster zu erkennen, zu hinterfragen und neue, hilfreichere Sichtweisen zu entwickeln. Parallel dazu unterstützt die Verhaltensaktivierung, wieder mehr positive und sinnvolle Aktivitäten in den Alltag zu integrieren – Schritt für Schritt, in einem Tempo, das passend ist.

Ein weiterer Ansatz, der sich in der Behandlung von Depression bewährt hat, ist die Acceptance and Commitment Therapy (ACT), eine neuere Strömung innerhalb der Verhaltenstherapie. ACT zielt weniger darauf ab, unangenehme Gedanken oder Gefühle zu „bekämpfen“ oder zu ändern, sondern vielmehr, einen neuen Umgang mit ihnen zu finden. Akzeptanz bedeutet hier, schwierige innere Erfahrungen und Gefühlszustände anzunehmen, ohne dass sie das eigene Handeln bestimmen müssen. Zugleich wird der Blick auf die eigenen Werte gerichtet: Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Welche Schritte kann ich gehen, um wieder in Kontakt mit diesen Werten zu kommen?
So entsteht ein Weg, der nicht nur aus der Depression herausführt, sondern auch zu mehr innerer Freiheit und Sinnhaftigkeit im Alltag.

Ob klassische kognitive Verhaltenstherapie, ACT oder eine Kombination beider Ansätze – das Ziel bleibt dasselbe: Wege zu finden, um wieder Lebensfreude, Energie und Zuversicht zu gewinnen.

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