Schematherapie

Im Laufe unseres Heranwachsens werden wir mit vielen schwierigen Situationen konfrontiert. Dabei wählen wir einen Weg, wir wir mit dieser Situation am besten umgehen können. Verständlicherweise wird ein Kind jenen Weg wählen, mit dem es sich selbst und seine Bedürfnisse am besten schützen kann. So wird sich ein Kind, das sich nach elterlicher Zuwendung sehnt, diese aber nur bei sehr guter Leistung bekommt, vielleicht sehr bemühen immer gute Leistungen zu erbringen.

Bei jenem Kind entsteht dann vielleicht ein Muster, immer wenn es sich unbeachtet fühlt, mit Leistung auf sich aufmerksam zu machen. Diese Muster setzen sich dann meist mehr oder weniger bewußt ins Erwachsenenleben fort. Es handelt sich also um eine gewisse Art des Denken, Fühlens und Handelns als Reaktion auf bestimmte schwierige Situationen. Dieses Muster wird in der Schematherapie ein Schema genannt. Wenn dieses Schema sehr rigide ist und die Betreffenden daran hindert ihre wesentliche Bedürfnisse erfüllt zu bekommen, dann spricht man von maladaptiven (= schädlichen) Schemata – mit diesen beschäftigt sich die Schematherapie.

Im obigen Beispiel könnte es sein, dass sich der Erwachsene sein Bedürfnis nach Beziehung nicht erfüllen kann, weil er wegen seines starken Leistungsmotives ständig in Konkurrenz mit anderen ist, sehr viel Neid und Misstrauen empfindet und dadurch auch seine Umgebung vor den Kopf stößt.

In der Schematherapie wird nun versucht die nichterfüllten Bedürfnisse des Kindes zu erkennen, um zu verstehen warum sich schädliche Schemata entwickelt haben. Es wird darum gehen, herauszuarbeiten, dass die Schemata in der Kindheit vielleicht sinnvoll waren, um gewisse Grundbedürfnisse erfüllt zu bekommen. Im Erwachsenenalter sind sie meist allerdings nicht mehr notwendig, ganz im Gegenteil, sie behindern uns.

Unter anderem mit Imaginationen und Rollenspielen wird in der Schematherapie versucht, sich seiner Schemata bewußter zu werden, um in der Lage zu sein, die alten Muster aufzubrechen, und neues Verhalten einzuüben.